Mein Ostern in Kenia

20.05.2019

Zu Ostern gab es drei Wochen Ferien für alle SchülerInnen in Kenia. Uns wurde dabei jedenfalls nicht langweilig, ganz im Gegenteil. In der ersten Woche der Ferien fand das Eastercamp im MEC statt. Diese wird von kenianischen Volontären gleitet und auch organisiert. Ich konnte mich hier gut einbringen und wurde voll in die Gruppe der Volontäre aufgenommen. 

Das Camp war bis jetzt das Highlight meines Volontariates! Die Anzahl der Kinder wuchs täglich, sodass  am Ende rund 300 Kinder teilnahmen. Das Alter der Kinder reichte von drei bis 16 Jahren, somit wurden alle Kinder in entsprechende Altersgruppen aufgeteilt. Hierbei übernahm Vincent (ein kenianischer Volontär) und ich die Gruppe der Ältesten.
Der Tag begann für uns immer mit einem gemeinsamen Frühstück aller Volontäre und mit einer kurzen Besprechung. Anschließend wurden auch schon die Kinder am Gate empfangen und die Gruppenanimation für alle Kinder begann, dabei wurde gesungen, getanzt und viel gelacht. Anschließend teilten wir uns in die Gruppen auf und bis zu Mittag wurden den Kindern Menschen- bzw. Kinderrechte oder andere Lifeskills näher gebracht. Dabei wurde ich sofort ins kalte Wasser geworfen und sollte sofort über einige Themen mit unserer Gruppe sprechen. Dazu muss ich sagen, dass ich das Programm bis fünf Minuten vor Beginn der Einheit nicht kannte und selbst damit zu kämpfen hatte, wie ich die Themen den Kinder am besten näher bringen konnte. Aber alles halb so schlimm. Für die nächsten Tage bereitete ich mich besser vor, um das Ganze interaktiver zu gestalten. Ich überlegte mir zur Abwechslung Gruppenarbeiten und kurze Spiele für zwischendurch. Die Kinder hatten großen Spaß daran, denn in den Schulen findet meist nur Frontalunterricht statt.


Anschließend gab es auch schon Mittagessen für alle Kinder und auch uns. All dies fand draußen statt, die Kinder verteilten sich über das ganze Areal und ich leistete bewusst jeden Tag anderen Kindern Gesellschaft. 

Am Nachmittag war es dann Zeit für "Arts and Crafts" oder Spiele und Sport. Um zirka fünf Uhr begleiteten wir die Kinder wieder zum Gate und es hieß bye and see you tomorrow. Für uns Volos war der Tag aber noch nicht vorbei, es wurde Feedback gegeben, wir tauschten uns über unsere Erfahrungen aus und anschließend fand ein gemeinsames Abendessen statt.

Die Osterwoche oder Hollyweek

In dieser Woche fand wieder ein Camp statt, diesmal aber in Dagoretti und der MYM, einer Gruppe Jugendlicher zwischen 15 und 18 Jahren. Dieses Camp war um ehrlich zu sein aber bei weitem nicht so spannend als das vorherige. Dort hatten wir eigentlich keine fixe Aufgabe. Jedoch war es etwas besonders für die Gruppe, denn diese konnte im Areal der Sisters übernachten. Für viele war das die erste Nacht außerhalb der eigenen vier Wände. Das bekamen wir auch deutlich zu spüren, denn sie wollten einfach nicht schlafen gehen und jede freie Sekunde nutzen. 

Der Easter - Funday

Der Easter - Funday fand in der dritten Woche der Ferien statt. An diesem Tag wurde eine Hüpfburg, ein Trampolin, zwei Swimmingpools, ein Riesenrad, ein Pferd, ein Kamel und noch ein paar andere Kleinigkeiten organisiert. Für ein paar Shilling konnten die Kinder oder Eltern die Sachen nutzen. Das eingenommene Geld kommt wiederum den Bewohnern zugute, denn es wird für Dinge wie Pools usw. verwendet oder auch um den Camp Eintrittspreis niedriger zu halten. Der Easter - Funday ist ein besonderes Highlight des Jahres für viele Kinder. 

Jakob (mein Mitvolo) half bei diesem Camp eine Attraktion zu leiten. Da ich seit der Vorwoche krank war, wurde ich damit beauftragt Fotos für das Development - Office zu machen.

Mombasa

Am Tag nach dem Easter - Funday machten wir uns auch schon auf den Weg nach Mombasa. Da ich aber immer noch krank war, machten wir am Weg zum Zug noch einen Stopp im Spital.
Angekommen am Zugterminal war ich überrascht, wie modern und fortschrittlich der Bahnhof und die Züge waren. Die Zugstrecke wurde von den Chinesen gebaut und noch immer gemanagt, generell kann man die Präsenz Chinas in Kenia deutlich erkennen. Die Zugfahrt dauerte etwas über vier Stunden und führte unter anderem durch einen Nationalpark. Dort konnte man Elefanten, die vom Zug flüchteten, oder Giraffen die an den Bäumen fraßen, beobachten. Noch nie zuvor habe ich so viele Elefanten auf einmal gesehen wie auf dieser Zugfahrt.
In Mombasa verbrachten wir die meiste Zeit am Strand, um uns nach den etwas stressigen Wochen zuvor zu erholen. An einem Tag jedoch, besuchten wir die Altstadt und Fort Jesus, eine alte Festung am Meer.

Zurück in den Alltag
Am Samstagabend kamen wir sehr spät zurück in Nairobi an. Deshalb verbrachten wir die Nacht noch im Centrum und fuhren erst am Sonntag wieder zurück nach Dagoretti. Montags bekamen wir noch frei, um zu Waschen (gewaschen wird mit der Hand) und unsere "Wohnung" zu putzen. Am Dienstag ging es dann wieder los im Projekt.
Mittlerweile fühlt sich Nairobi schon wie ein Zuhause an. Ich kenne mich in der Stadt schon gut aus und finde mich mit den Matatus gut zurecht. Die Bevölkerung in unsere Umgebung kennt uns mittlerweile auch schon einigermaßen. Dadurch fühlt sich alles entspannter an und die Anspannung an gewissen Plätzen ist weg. Somit kann ich meine Umgebung mehr genießen und bewusster wahrnehmen.

© 2019 Peter goes Kenia. Alle Rechte vorbehalten.
Unterstützt von Webnode Cookies
Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s